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1. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 46

1874 - Erlangen : Deichert
46 §. 25-26. Mittlere Geschichte, 476-1517. obert und den Christen der Zutritt zu den H. Orten gestartet. Streit und Heimkehr der Fürsten. Richard Löwenherz von Herzog Leopold von Oesterreich und von Kaiser Heinrich Vi. bis zur Zahlung eines Lösegeldes (1194) gefangen gehalten. 1202-1204. Vierter (sog.) Kreuzzug (1202—1204). Französische Kreuzfahrer unter Graf Balduin von Flandern und Venetianer erobern Constantinopel, zunächst für Isaak Angelus gegen dessen Bruder Alerius Iii. und gründen dann daselbst das lateinische Kaiser-thum (1204), welches Michael Paläölogus von Nicäa aus (1261) wieder zerstört. Anderweitige sog. Kreuzzüge: a) der Kinder, von Südfrankreich aus (1212); b) des Königs Andreas von Ungarn gegen Damiette (bei Alerandria; 1219); c) des päpstlichen Legaten und der französischen Könige gegen die ketzerischen Waldens er und Albigenser in Südfrankreich (1209 — 1229). 1228-1229. Fünfter Kreuzzug (1228—1229). Kaiser Friedrich Ii., im Banne Gregor's Ix., schließt einen Vertrag mit Sultan Kamel, krönt sich als „König von Jerusalem". Ein Angriff der päpstlichen Söldner auf Friedrich's Erbland Sicilien nöthigt den Kaiser zur Heimkehr. 1248-1254. Sechster und siebenter Kreuzzug (1248—1254 u. 1270). — Jerusalem von den türkischen Chowares-miern erobert (1244). Ludwig Ix. der Heilige, König von Frankreich, nach der Eroberung von Damiette gefangen genommen (1248) und durch Lösegeld frei, erliegt auf einem neuen Zuge vor Tunis einer 1270. Seuche (1270). Akko und die übrigen Besitzungen der Christen in Palästina von den Mamelukken, Leib-1291. Wächtern des ägyptischen Sultans, erobert (1291).

2. Die wichtigsten Ereignisse der Weltgeschichte - S. 50

1874 - Erlangen : Deichert
50 §• 27—28. Mittlere Geschichte, 476—1517. für die Kirche und den Glauben zur Zeit der Kreuz-züge. Dann Beginn der Verweltlichung der Kirche. In Südfrankreich und Norditalien die Waldenser und Albigenser als Ketzer bekriegt (1209 — 1229). Inquisition. Die Prediger- und Beitelorden: Dominicaner (1216) und Franziscaner (1223). — Mystische (Bernhard von Clairvaur f 1153) und scholastische Theologie (Abälard f 1142; Thomas Aquin f 1274; Albertus Magnus f 1280). 2. Minderung der kaiserlichen Macht durch die Kämpfe mit den Päpsten und die Selbständigkeit der Reichsstände. Ausbildung des Ritt er Wesens (Turniere). Hebung des Handels und Gewerbwesens in den Städten (Patricier; Zünfte). Bund der Hansa 1241. (1241), rheinischer Städtebnnd (1253). 3. Die Wissenschaften gepflegt in Klöstern, seit dem 12. Jahrhundert auf Universitäten (Paris, Bologna, Salerno). Erste Blüthezeit der deutschen Poesie um 1200; die Nationalepen Nibelungenlied und Gudrun. Die Kunstepiker: Wolfram von Eschenbach, Gottfried von Straßburg. Die Minnesänger wie Walther von dervogelweide. — Die Baukunst im Dienste der Kirche. Romanischer (Rundbogen-) Stil wie in den Domen zu Speier, Bamberg ; gothischer (Spitzbogen-) Stil: Kölner Dom (1248 begonnen), Straßburger Münster (Erwin von Steinbach, 1277). §. 28. Ii. Die übrigen außerdeutschen Länder von 843 — 1273. a. Frankreich. 1. Die Karolinger, 843 — 987. Minderung ihrer Macht durch die Normannen und

3. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 148

1827 - Erlangen : Heyder
148 Arden (154o), dessen eigentliche Organisation erst vor» den folgenden Ordensgeneralen, einen Lainez, Favier, Aquavtva a. f. w. herrührte. Da die Mönchsorden sehr an Achtung verloren hatten, mußte dieser Orden auch sich mehr der Zeit anschmiegen; eine anständige äußere Tracht, eine Bekanntschaft mit dem guten Tone der Gesellschaft, Gelehrsamkeit und Bildung mußten ihm den Zugang zu den Höfen und zu den einfluß- reichsten Stellen verschaffen. Vor allem suchten sie die Beichtvaterstellen bei Fürsten und Ministern zu er- halten, und die Erziehung des Volkes in ihre Hände zu bekommen. Eine langjährige Prüfung der Novizen (die dann erst zu den Graden der Scholastiker, Coad- jutoren, Professen, Rectoren, Provinzialen, beför- dert wurden, wenn man ihrer Brauchbarkeit ganz sicher war) gab ihnen den großen Vortheil, jedes Mit- glied nur zu dem, wozu er am geeignetsten war, an- zuwenden, so daß die Vater des Ordens bald Missio- näre, Prediger und Beichtväter, bald Minister, Pro- fessoren, Ketzer-Bekehrer, auch wohl Kaufleute, mit einem Worte eben alles waren, was sie sein sollten. Eine höchst gefällige Moral, die allenfalls auch Königs- mord entschuldigt hätte, wenn er nur zur Ehre und Vortheil der alleinseeligmachenden Kirche zu geschehen schiene, machte sie besonders als Beichtväter beliebt. Der General des Ordens hatte stets seinen Sitz zu Rom, und an ihn liefen und aus allen Theilen der Welt (jährlich oft 6 —7000) Berichte der Ordens- brüder ein, so daß er besser als der Papst selbst un- terrichtet, alles mit seinem Assistenten von Rom aus leiten konnte. Auch gab es Mitglieder ohne Ordens- kleidung. wo die Erkennung gefährlich gewesen wäre. Kein Orden war so vortrefflich eingerichtet, und hat so klug und umfassend gewi-rkt; denn vorbei war in den Ländern, wo er seine Collégien (nicht Klöster) er- richten durfte, das Reformiren. Nur in Einem hatte sich der Orden verrechnet. Während die geistige Welt selbst fortschritt, mußte er, um im Kampfe gegen die Vernunft conséquent zu sein, nothwendig zurück- bleiben, und dadurch sich allmählig überleben. Sö sank §r endlich in der Meinung, gab Blößen mancher

4. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 110

1827 - Erlangen : Heyder
110 Geschichte des Mittelalters. Hi. Abschnitt. Vom Anfänge der Kreuz« züge bis zur Entdeckung von Amerika. (1696 — 1492.) Die europäische Menschheit war nicht bestimmt, an den Banden des Lehenwesens und der.hierarchie ewig gegängelt zu werden; noch war hohe Kraft in ihr, und diese wollte sich austoben. Ein willkommner Ruf war es also, als der Papst Urban Ii. durch einen Einsiedler, Peter von Amiens, die Christen auffordern ließ, das heilige Grab zu Jerusalem, oder vielmehr das ganze heilige Land den Ungläubigen wieder zu entreißen. Zwar ehrten die Araber, seit 657 Herren des Landes und der Stadt, die auch ihnen heilig war, den andächtigen Eifer der frommen Pilger, deren schon seit Eonstantin jährlich Tausende dahin zogen, und ehrwürdige Ueberbleibsel der Ehristuözeit (Reliquien) mit zurückbrachten. Allein die Seldschucken, ein Türken« stamm, bemächtigten sich deö Landes, erschwerten den Zutritt zu den heiligen Orten, und plagten die Christen aufs äußerste. Darum fand der mit (angeblich vom Himmel gefallenen) Briefen r n Palästina kommende feurige Clauöner aus seinem Esel, überall Anhang; und auf den Kirchenversammlungen von Piacenza und zu Elermont hefteten Tausende, im heiligen Eifer ein rothes Kreuz auf die Schulter» als Zeichen ihrer from- men Unternehmung (10y5). Viele warteten gar nicht ab, bis ein ordentlich gerüsteter Zug zu Stande kam; sondern liefen unter Peters, andere unter des Ritter Walter Habenichts Anführung voraus, ohne Lebens- mittel, Waffen, Wegweiser (einmal sollten eine Gans und Ziege den Weg zeigen), kamen aber auch meistens um; andere sielen über die armen Juden her, und verbrannten ihrer viele. Endlich kam auch der wohl- geordnete Hauptzug zu Stande. Gottfried von Bouil- lon, Herzog von Ntederlothringen, Balduin von Flan- dern, Raimund von Toulouse, Robert von der Nor- mandie, Stephan von Blois, Fürst Boemund von Tarent, Tancred fein Vetter (der Achill deö Zuges),

5. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 114

1827 - Erlangen : Heyder
— 114 — oder den Stammsitzen entlehnt waren, oft aber auch sehr sonderbar klangen, z. B. das Geschlecht der Hun- de von Kuenring, der Wölfe zur Todtenwart, die Nop- pen von Ballstädt, die Füchse von Franken, die Böcke von Wulfingen, Rinlhsmaul, Riedesel u. s. w. Allein in den Kreuzzügen bildeten sich, ähnlich den Mönchsorden, noch festere Formen des Ritterthums in den drei sogenann- ten Ritterorden der Johanniter, Tempelherrn (1118) und Deutschen - oder Marianerritter (ligo). Sie verpflich- teten sich zum ehelosen Leben, und zum Geleit der Pilger, auch wohl zu ihrer Pflege, zumkampf gegen die Ungläu- bigen; es gingen nach Verlust des heiligen Landes erst bei- de nach Rho dus (zuletzt die Johanniter auch nach Malt ha, daher Maltheser), der letztere nah Venedig und von da nach Polen, von wo aus sie den heidnischen Preußen das Land langst der Ostsee abnahmen und zu einem völligen Ordensstaat (dem nachherigen Königreiche Preußen) um- fchufen. Nach diesen drei halbweltlichen und halbgeistlichen Ritterorden bildeten sich eine Menge anderer im übrigen Europa. Die weltlicheritterwürdewar aber nicht erblich, sondern wurde durch Dienen von unten herauf als Knecht und Knappe und durch Tapferkeit erworben ; eben so, wie bei den Zünften der Handwerker der Lehrling zum.ge- sell und Meister, bei den gelehrten Anstalten der Schüler zum Baccalaureus, Licentiat oder Magister und Doctor emporstieg, und der Ritterschlag, anfangs ein förmli- cher Waffenkampf, war das Meisterstück oder die Doe- torpromotion des Ritterknappen. Wie die Ritterorden, vermehrten sich um diese Zeit auch die Mönchsorden, die geistlichen Regimenter des Papstes unter ihren Ordensgeneralen. Besonders wur- den die sogenannten Betkelorden des Franz von Assisi, (Franziskaner l2l6), und d§6 Spaniers Dominikus, (Dominikaner 1206) mit ihren Unterabtheilungen, als eine treffliche Stütze, der Hierarchie wichtig. Daher auch bald den Mitgliedern der letzter», die sich nicht unpassend als Spürhunde des Herrn (ckomini canes) bezeichneten, das Geschäft der schrecklichen, von Inno- cenzlh. (ilyff —- 1216) gegifteten Inquisi- tion, oder des geistlichen Gerichtes zur Aufsuchung und Bestrafung der Ketzereien übertragen wurde.

6. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 115

1827 - Erlangen : Heyder
Unted diesem Namen verstand man aber nicht blos abweichende Begriffe von dem Lehrkanon der Kirche, sondern auch jeden Zweifel an der Macht der Papste und der Kirche, uttb bald auch jeden Versuch, Irrthü- mer und Gebrechen abzuschaden. Nun hatte sich aber, gerade je anmaßender die Papste nach Gregor Vii., eiir Alexander Iii., Ii^iocenz Iii., Iv, Gregor Ix. und andere geworden waren, ihnen immer mehr damit un- zufriedene Männer widersetzt, wie Arnold von Brescia, der Schüler des großen Abälard, oder wie die Katharer, Waldenser (von Petrus Waldus zu Lyon), die Albigen« ser im südlichen Frankreich, gegen welche bald ein förm- licher Kreuzzug gepredigt und mit Feuer und Schwert verfahren wurde/— Es entwickelte sich noch in dieser durch die Kreuzzüge auch geistig aufgeregten Zeit die Nationalpoesie der westeuropäischen Völker, besonders in Spanien, im südlichen Frankreich, wo die provenga- Irschen Troubadours, in Deutschland, wo die Minne- oder Licbessanger (auch schwäbische Dichter genannt) nicht wenig berühmt wurden. Selbst Fürsten und Kais ser schämten sich nicht, zu ihnen zu gehören, und wie sie meist Nitterthum, Liebe, Ehre, Religion befangen, gaben sie vereint mit den Kreuzzügen dem Nitterthume selbst eine höhere Weihe; der Ritter mußte bald beim Ritterschläge (früher war es ein förmlicher Probekampf vor der Aufnahme) geloben, Religion und Tugend zu ehren und zu schützen, und nur ehrlichen Kampf zu führen; und die Turniere (die olympischen Spiele des Mittelalters) sollten eigentlich nicht nur auf ebenbür- tige, sondern auch auf unbescholtene Ritter sehen. Auch mußten wohl solchemittel einwirken, um den rohen Nausgeist des Adels zu bändigen; denn die Herr- scher waren bet der neuen erst sich bildenden Rechts- und Gerichtsverfassung selten im Stande, die oft ge- botenen Land - und Gottesfrieden aufrecht zu erhalten. Mancher trotzte jeder weltlichen und geistlichen Strafe, und wurde der Teufel einer ganzen Gegend. Da bil- deten sich in Deutschland, wo das Fausirecht am schwer- sten zu bezwingen war, weil statt Eines fast 500 Lan- degherrn und Gebiete waren, eine Art Gerichte, die durch ihr heimliches Walten und durch die vergrößernde 8 *

7. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 119

1827 - Erlangen : Heyder
119 auf Mehrung seiner Erbländer bedacht war. Als er aber auch die Landschaften am Vierwaldstättersee, die bisher nur den deutschen Kaiser als Herrn anerkannt, durch böse Vögte zur Unterwerfung unter das Haus Habsburg- Oestreich zwingen wollte: tagten freie Männer, wie Wal- ter-Fürst von Attinghausen in Uriland, Arnold an der Halden im Melchthal Unterwaldens, und Werner Stauf, facher von Schwytz und 30 andere im Rürli, und jag- ten endlich mit stürmender Hand die Vögte aus dem Lande. In eigner aber gerechter Sache hatte schon der wackre Test den Landvogk Geßler aus dem Weg ge- räumt. Dieses alles zu rächen brach Albrechr auf, doch sein eigener Vetter, Johann von Schwaben, schlug ihn todt (1308)- Die Schweizer aber schlossen einen engen Bund, und wußten bei Morgarten (1315), bei Näsels, Sembach, 1386, ihre Freiheit gegen Oesl- rrich wohl zu verthcidigen. Noch hatte die Schweiz ihre Winkelriede! Heinrich Vii., vorher Graf von Lu- xemburg, brachte als deutscher König Böhmen an sein Hau§, und starb vergiftet in Italien. Zwischen Frie- drich von Oestreich und Ludwig von Batern, von zwei Parteien zugleich gewählt, entschied das Schwert, und ersterer erlag bet Mühldorf seinem großen Feind und edeln Gegner. Aber Ludwig, obgleich er seine Haus- macht reichlich mehrte, bekam an Johann Xxh. und Frankreich um so heftigere Gegner, da beide jetzt ver- einigt gegen Deutschland wirkten. Denn seit 1z05 bis 1578 mußten die Päpste in Frankreich residtren. So bekam Ludwig der Baier an dem Luxemburger, Karl Iv. von Böhmen, einen Gegenköntg, starb aber, 1547, mit dem Ruhme, der päpstlichen Hierarchie mit Kraft und Erfolg entgegengekämpft zu haben. Um die Zeit seines Todes kam eine furchtbare Pest, unter dem Namen des schwarzen Todes, auch nach Deutsch- land; ursprünglich von Asten ausgehend, durchzog sie in wenigen Jahren fast ganz Europa, und raffte Mil- lionen Menschen hin. Karl Iv. fügte und schmiegte sich lieber in jedes Verhältniß, und liebte außer seinem Böhmen, dem er in Prag die erste deutsche Universi- tär verlieh, nichts als das Geld, für weiches ihm alles feil war. Uebrtgcns bestimmte sein erstes deutsches

8. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 120

1827 - Erlangen : Heyder
120 Neichsgrundgesetz mit der goldenen Bulle, oder Siegel- kapsel, wo und wie und von welchen 7 Reichsfürsten Deutschlands der deutsche König und römische Kaiser gewählt werden sollte. Noch trauriger regierte Wen- zeslaus, sein Sohn, dem man im Pfalzgraf Ruprecht, und nach dessen Tode, in Siegmund von Ungarn, Wenzels Bruder, und in Jobst von Mähren, zu gleicher Zeit zwei Gegenkönige gab, während eben auch drei Päpste auf einmal die Christenheit mit ihren Zänkereien erfüllten. Dem letztgenannten Unheil, und den Klagen über die Verschlimmerung der Kirche überhaupt, sollte nun durch eine allgemeine Kirchenversammlung zu Cost- nitz gesteuert werden, doch der neue Papst wußte alle Verbesserungsverfuche zu umgehen. Dagegen wurde die Lehre des Prager Doctor Huß von Hussinetz und Jakobs von Mies, vom Abendmahl unter beiderlei Gestalt, und gegen den päpstlichen Supremat und die weltlichen Schätze der Geistlichkeit" nicht nur verdammt, sondern auch ihr Urheber, Huß sogar, ob er gleich unter Kaiser Siegmunds Geleite gekommen war, mit feinem Freunde Hieronymus von Prag verbrannt (1415 und 141ö). So starben zwei kühne Männer, die wenigstens noch eine Ueberzeugung hatten, an welche sie ihr Leben setzen konnte«; aber an der Flamme ihrer Scheiterhaufen entzündete sich auch die Fackel des furchtbaren Hussitenkrieges (141y— 1455), indem die vielen Anhänger der neuen, eigentlich durch den berühmten Oxforder Theologen, Johann Wikliff» zuerst gepredigten Lehre, zu den Waffen griffen, das Prager Rathhaus stürmten, 14 Senatoren aus den Fenstern in die aufgerichteten Speere stürzten, Sieg, «rund als König absetzten, und die Güter der Geist- lichen und Landherrn von der Gegenpartei verheerten. Ein Kreuzheer, von Siegmund gegen sie geführt, rich- tete nichts aus. Ihr schwarzes fürchterliches Fußvolk schlug nicht allein alle Feinde in Böhmen, sondern siel von da, als ihrem gelobten Lande, sengend und mor- dend in das benachbarte Schlesien, Daiern, Franken, Meissen (die Länder der Philister, Moabiter, Kananttee U. f. w., wie sie sie nannten) ein, und führte untee seinen Ziskas und Proropen diesen ersten Aeligions-»

9. Die allgemeine Geschichte für Schule und Haus - S. 220

1827 - Erlangen : Heyder
220 eine Cortes-Verfassung (ly. März 1812) gegeben. Allein der am 3. März 1814 die Rückkehr in sein Königreich antretende König nahm diese, die königliche Gewalt völlig lähmende, zu repnblicanische Constitution nicht an, versprach aber selbst seinem Volke eine Ver- fassung zu geben. Als diese aber nicht nur ausblieb, sondern auch mit Nichtbeachtung aller helleren Ideen, welche in einem so muthigen Kackpfe dem Volke ge- worden sein mußten, die Mönchsorden und Klöster, die Jesuiten, die Inquisition mit der Folter, die furcht- barste geheime Polizei, wieder hergestellt, alle Anhän- ger der Iosephtnischen Regierung (Iosephtnos, Afrance- sados) gleich sehr wie die Liberalen oder Corlesfreunde schrecklich verfolgt wurden; als Handel und Finanzen und Staatscredit immer tiefer sanken, dle Heere nicht bezahlt wurden, in 5 Jahren 25 Minister wechselten, und der König nur ein Werkzeug seiner nächsten Umge- bungen (der Camarilla) zu sein schien: weigerte sich endlich das Heer in Kadix sich nach Amerika einschlffen zu lassen (1. Jan. 1820), unter Vorgang Luirogas und Riegos, und verlangte die Cortescorrstitutton von 1812. So allgemein verlautete bald im ganzen Lande derselbe Wunsch, daß endlich (7. März 1820) Ferdi- nand diese Verfassung beschwören mußte. Die Corres, aus 70000 Seelen einer, wurden vom Volke gewählt, und bildeten nur Eine Kammer; sie hatten säst die ganze Regierungsgewalt in den Händen. Die großen Veränderungen, welche nun in Spanien begannen, die Abschaffung der Inquisition mit ihren Foltern, der Klöster bis auf 14, der Jesuiten, Majorate u. s. w. gehören der inner» Geschichte Spaniens an. Es fehlte aber Einheit im Lande, und weder der Adel und die Geistlichkeit, noch der von letzterer bearbeitete Bauern- stand, waren mit der Constitution zufrieden; am wenig- ' sten die großen auswärtigen Mächte, welche, da die Sicherheit des Königs täglich mehr gefährdet schien, und eine Gegenrevolution am 7. Juli 1822 nur ein frucht- loses Blutbad in Madrid erzeugte, endlich auf dem Congresse'zu Verona (Oct. 1822) Frankreich ver- anlaßten, den bereits gegen Spanten zusammengezoge, nen Santtätscordon in ein völliges Iuvasionsheer zur

10. Lehrbuch der bayerischen Geschichte - S. 53

1888 - Erlangen : Deichert
20. Die Herzoge von Mnchen. 53 allein bemchtigte, verzichtete er darauf, seine Ansprche mit Gewalt durchzusetzen, um sein Land nicht in Krieg zu strzen. Dafr schtzte er den Landmann gegen seine Drnger; Raubrittern zerstrte er die Burgen oder strafte sie am Leben. Sein Gericht war so trefflich geordnet und so krftig untersttzt, da Ruhe und Ordnung sich der das Land verbreiteten. Durch gute Gesetze ordnete er den Ver-kehr, durch Einfhrung gleichen Maes und Gewichtes erleichterte er den Handel. Die Geistlichkeit suchte er zu heben durch Her-ftellung der Kirchen- und Klosterzucht. Zudem traf er, damit das Land durch Familienstreit der Fürsten nicht von neuem geschwcht werde, die Verfgung, da nach seinem Tode von seinen fnf Shnen immer nur die beiden ltesten regieren sollten. Nachdem von diesen Shnen der lteste, Johann, an der Pest gestorben war, trat dem zweiten, Sigmund, 1465 der krftige und kluge Albrecht Iv., der Weise, an die Seite. Bald berlie der Genu und Kunst liebende Sigmundseinem Bruder vertragsweise die Regierung und begngte sich mit dem Titel eines regieren-den Herzogs. Gegen diesen Vertrag machte der nchste Bruder Chri-stoph die Verfgung des Vaters geltend und verlangte Anteil am Regiments. Christoph war an Kraft und Gewandtheit des Leibes einer der ersten Ritter feiner Zeit. Von diesem Ruhme nur halb be-friedigt, trachtete er auch nach der Macht eines Fürsten. Er fand fr seine Absicht eine Bundesgenossenschaft an dem Ritterbunde der Bock-ler. Aber Albrecht, der erkannt hatte, wie sehr die Teilung der her-zoglichen Gewalt den Wittelsbachern geschadet, war entschlossen, allen Versuchen Christophs auf das entschiedenste entgegenzutreten. Eine Hast?) von 19 Monaten und Schiedsgerichte brachten jedochchristoph nur auf Zeiten zur Ruhe; immer wieder erhob er sich, bis ihn endlich eine Pilgerreife nach Palstina fhrte, und der Tod ihn 1493 bei den Johannitern zu Rhodus ereilte. Whrend fo Albrecht bedacht war, die Einheit der Regierung dem i) Von Sigmund wurde 1468 der Grund zur Frauenkirche in Mnchen gelegt. Vollendung derselben 1488. Baumeister Jrg Gangkofer. Christoph wurde 1471 auf Albrechts Befehl durch den Ritter Niklas von Abensberg zu Mnchen im Bade verhaftet. Als sich spter der Streit zwischen den Brdern erneuerte, berfiel Christoph den Abensberger unversehens bei Freistng und dieser wurde von einem Knappen Christophs niederaestochen 1485. Er war der letzte seines Geschlechts.
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